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Warum küsst man sich eigentlich unter dem Mistelzweig? Wir erklären diesen Adventsbrauch.
Die Mistel (Vicum album) gilt weithin als berühmte Kusspflanze. In Filmen, Musik und Büchern ist die Kussszene unter dem Mistelzweig immer wieder zu finden. Die Verwendung der Mistel zu Weihnachten hat eine lange Geschichte, die einige Jahrhunderte zurückreicht. Schon in der Antike galt die Pflanze ohne irdische Wurzeln als besonders mysteriös und heilig.
Ihr Name hat germanischen Ursprung und bedeutet weniger romantisch die Pflanzenschleim oder Sekretion. Dies lässt sich auf die parasitäre Lebensart der Pflanze zurückführen. Die immergrüne Mistel wächst nämlich hoch oben in den Kronen von Laubbäumen. Dort nutzt sie die Bäume als Wirtpflanzen und raubt ihnen Wasser und Nährstoffe, indem sie ihre Wurzeln in die Wasserkanäle der Bäume treibt. Allein die Fotosynthese betreibt die Pflanze selbst.
Volkstümlich wird die Mistel auch als Donnerbesen, Drudenfuß oder Hexenkraut bezeichnet. An den Haustüren angebracht, sollen Sie vor Hexen, bösen Geistern und Feuer schützen. Nach alter Tradition wurde die Mistel oft auch als Heilpflanze verwendet und war angeblich als „Hexenkraut“ eine Zutat von Mitteln die Kräuterfrauen oder Hexen zusammenmischten.
Woher der Brauch des Küssens stammt, ist nicht endgültig geklärt. Gallischen Druiden galt die Mistel als heilig, deshalb wurde sie in einigen Gegenden mit goldenen Sicheln geschnitten und verbrannt, um Prophezeiungen der ewigen Liebe zu erfüllen. Auch in magischen Fruchtbarkeitsritualen hat sie eine große Rolle gespielt. Zum Midwinter, wurde die Mistel von den Druiden aus den Eichen geschnitten und in weiße Tücher gepackt. Diese wurden anschließend in Wasser getaucht, um daraus einen Trank herzustellen, der vor Krankheiten und Katastrophen bewahren, fruchtbar machen und vor Vergiftungen schützen sollte. Wie jeder Comic-Fan weiß, benutzt auch der Druide Miraculix in den Asterix Comics die Mistel als Hauptzutat für die Zubereitung des Zaubertranks, der unbesiegbar macht.
Heutzutage ist der Kuss-Brauch vor allem in Europa weit verbreitet. Dort werden zur Adventszeit viele Türrahmen mit Mistelzweigen behängt. Die Misteln sollen hier für Versöhnung und Glück stehen. Der Mistelzweig passt daher ideal zu Weihnachten, dem Fest der Liebe. Als Deko können die Beerenzweige aber nicht nur gehängt werden, auch in Adventsgestecken und Vasen machen sie sich gut.
Da die Mistel in Deutschland unter Naturschutz steht, sollte sie daher nicht einfach vom Baum geholt werden, sondern im Fachhandel gekauft werden.
Quelle Titelbild: arybickii_stock.adobe.com.jpg
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